Stefranzieontour good bye

Nun naht es nicht mehr. Es ist da. Das Ende. Oh naaaaaaiiiiiin.

Oh doch. Mit dem herannahenden Abreisetermin haben sich die Ereignisse exponentiell überschlagen. So wirr wie der kommende Artikel. Trotz Anja und Svetlana.

Gastfreundschaft ist in Südafrika entweder eine allgemein verbreitete Tugend oder in allen bisher bereisten und behausten Ländern schwerst unterentwickelt. Man kann es nur immer wieder wiederholen, aber wer hier in unfreundliche Menschen rennt sollte eventuell zum Lottospielen anfangen, denn die Sterne dürften ihm anders stehen. So kann es passieren, dass man ganz plötzlich im Garten einer Strandvilla Cider schlürft und auf das eben aufgelegte rumpsteak wartet. Flieger-Fachsimpelein dürfen da selbstredend nicht fehlen. Unsere Gastgeber, Franci und Johannes, entpuppen sich als leidenschaftliche Lebemenschen. So drehen wir auch gleich noch eine Runde auf dem Speedboat und ankern dieses später beim Hausboot. Dort gibt sich ein ähnlich-bekanntes Bild: Rotwein und Cider, dazu braai, was ja die Lieblingsbeschäfti­gung des Herrn Südafrikaners sein dürfte. Das Grillen diverser toter Tiere. Und darin sind sie zugegebenermaßen auch sehr suverän. Die Fischerei nebenbei ist neu. Als ich mein zweites Meeresgetier dem Wasser zurückgebe habe ich Blut geleckt. Die Fischerei ist ja richtig spannend. Das muss her. Wir brauchen ein Meer in Österreich bitteschön!

Dass Roland & Kristy, Johannes & Franci und ich & Stefanie ein so wunderbares Konglomerat abgeben würden hatte vermutlich niemand geahnt. Und so vergeht ganz plötzlich kein Tag mehr ohne eine mindestens zeitweilige Zusammenkunft. Als Stefanie, Franci, Roland und Kristy die Winde ausprobieren wollen, stehe ich vor einer furchtbaren Entscheidung. Johannes plant abermals einen Trip mit seinem Hausboot, benannt nach einem in der Lagune verbreiteten Fisch „Stumpnose“. Aber im Grunde ist es eh schon entschieden. Die Mädls gehen mit der Winde spielen, die Burschen aufs Boot. Männersache eben. Und weil’s so lustig ist und das Bier so gut schmeckt pendelt sich das Schlafpensum in Richtung drei Stunden ein. Natürlich auch, da die Fische erst um drei Uhr morgens das Beissen beginnen. Der Trip ist wunderbar. Zweimal verlieren wir einen großen Fisch, der zweite droht mich mitsamt der Angel aus dem Boot zu ziehen. Er nimmt sich noch die gesammte Leine und reisst dann die 17-Pfund Leine ganz einfach ab. Schande. Als Souvenir bleibt mir nur der verbrannte Pulloverärmel, mit dem ich die Spule festhalten wollte. Das Betretene Schweigen bleibt gottlob aus, da plötzlich alle unsere Leinen anschlagen. Nach großen Heldentaten laufen wir frühmorgens mit guter Beute in den Hafen ein, wo uns zwei wunderschöne Frauen auf ein Frühstück einladen. Sie sind nicht ganz so erfreut, als sie uns sehen. Und riechen. Aber wo gehobelt wird.

Die Abreise wird noch schnell verschoben, da uns Franci und Johannes ihr Strandhaus überlassen, in dem wir ohnehin schon halberts wohnen. Und wenn beim Frühstück auf der Terasse (neben dem Jakuzi!!!) die Sträucher rascheln, dann kann es sein, dass das Mittagessen von alleine kommt. Sind es aber nicht die Perlhühner, dann darf man getrost auch seinen Schirm auspapierln und ein bisschen soaren gehen. Ein Startplatz im Garten mit Blick aufs Meer. Dekadent? Wohl eher genial! Stefanie verfällt in eine Serie von Schnitzelwahn mit anschließendem Schokomoussede­bakel. Die halberte Garden Route ist seitdem übergewichtig. Aber allen schmeckts und der Versuch, sich für alles zu bedanken, ist geglückt. Ich bin quasi der stille Teilnehmer, der nur profitiert in diesem spektakulären kulinarischen Schlagabtausch. Um es vornehm auszudrücken: Ned deppat!

Als der Abschied dann trotz Vulkan naht, geht es ans Eingemachte. Stefanie beschließt, dass zwei Uhr definitiv zu früh ist um schlafen zu gehen und gesellt sich erst zu Morgengrauen zu mir und der Katze ins Bett. Die 500km Heimfahrt ist dann klare Männersache. Logisch. Weihnachten kommt dann auch noch verfrüht. Stefanie schenkt mir ein iphone, das mein neues Lieblingsspielzeug wird. Und wie es Evgeny richtig formuliert: Ich bin jetzt offiziell ein Pimp.

Abschließend (das ist unser letzter Eintrag) wollten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die uns unterstützt haben. Was wäre eine Welt ohne Freunde? Die Liste ist lang und ziemlich sicher unvollständig:

Hudler Barbara & Fritz für die wundervolle Unterstützung vor und während der Weltreise, Anna-Katharina & Judith Hudler, Fliri Gabi & Lisi, Altmann Franz Sen., SKY PARAGLIDERS for their wonderful and uncomplicated support, Klaus Donat, Norbert Aprissnig, Hudler Oma & Opa, Evgeny, Silvia & German, JJ-Hubsi, Sprinti, Andrei, Möaß, Joschi , Michaela, Marcella, Margarita, Richard, Timo, Peda, Käfer, Marley, Marion, Iris, Karin, Andy Flühler mit der schweizer Gang, Almeida, Ilvio, Phillip Maltry, Alain Rogenmoser, Katja Weber, Tommi LeClair, Sam Hochrieser, Hans, Mirli Formanek, Mike, Paldens Guesthouse, Gurpreet, Parveen, Ilna & Charl & Lenois & Jakobus Stander, Roland & Kristy de Vries, Achim Birsner, Alfredo Studer, Franci & Johannes Meyer;

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