Stefranzieontour What a day!

Die Vorhersage lässt uns heute morgen ein bissl die Gesichter einfrieren. Starker Westwind. Können wir das brauchen? Nein! Aber macht nix. Sie wird ganz einfach weg-ignoriert. Hat ja die letzten Tage auch nicht gestimmt, die dumme Vorhersage.

Lang schon haben wir den Tag herbeigesehnt, an dem endlich die große Ridge hier geht. Sie heisst übrigens „Paradise ridge“, niemand weiß wieso. Als wir am Startplatz ankommen wachelt uns schon ein hurtiger Wind entgegen. „Ich hau mich mal raus“ verkünde ich heldenhaft und darf kurz darauf meine Männlichkeit in kräftigem Speed-Durchtreten beweisen. Aber so sehr ich auch trete, das GPS wankt zwischen 5 und 8 km/h. Ob vorwärts oder rückwärts lässt sich dabei nicht so recht feststellen. Hmmmm. Die Freude übers Nicht-Absaufen weicht langsam wackeligen Knien. Ich deute Stefanie, dass sie nicht starten soll. HAHA. Das hatte sie anscheinend eh nicht vor. Dürfte ihr wohl an Männlichkeit fehlen.

Wenig später schöpfen wir Hoffnung. Der Wind wird weniger. Doch halt! 15 Minuten nach dem 50ger Wind regt sich kein Lüftchen mehr. Ja saggrahaxn. Da stehen wir nun in der sengenden Sonne mit den dicken Jacken und Handschuhen und der Schweiß formt einen Wasserfall meine Wirbelsäule abwärts. Darf denn das sein? Fuchtig werfen wir unser Glump von uns. Diese Paradise ridge. So ein Schaß!

Als wir dann schon halberts am heimfahren sind starte ich nocheinmal in ein schwaches Lüftchen. Vielleicht kann ich ja den ein oder anderen Meter soaren. Aber hö! Es geht! Langsam, aber doch. Ich lasse mich ein wenig versetzen und plötzlich geht es hoch. Juhuiii. Im durchschwitzten T-shirt, ohne Handschuhe oder Helm wird es aber gleich einmal kalt. Also nix wie rein und anziehen. Wehe wenn es jetzt nimmer geht!

Wenig später soaren Stefanie und ich die HAMMERGEILE Paradise ridge zum ersten mal richtig ab. Wir jubeln, turnen, lassen die Bremsen los und lauschen dem Piepsen unseres Varios. Wir fliegen 15km bis ans Ende der ridge und drehen in den Wind. Aber da es so ruhig ist können wir getrost voll ins Gas steigen, Stefanie fotografiert munter dahin, voll im Gas stehend. Wir steigen auf 500m, was bei einem Start auf 20m ziemlich phantastisch scheint. Uns ist schon beim Fliegen klar: Das ist einmalig. Das werden wir so schnell nicht mehr erleben. Hier muss man oft herfahren und kommt frustriert wieder heim. Oder muss sich durch den Sand wühlen. Oder stundenlang warten. Aber all das war es wert.

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